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Schweiz - St. Moritz - Bernina | |
![]() Kartenausschnitt |
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16.09.2005 bis 23.09.2005![]() |
Eine Hochtourenwoche in der Bernina mit Besteigungen Il Chapütschin (3386 m), Piz Morteratsch (3751 m) und Piz Palü (3905 m) |
1.Tag:
Ankunft in Silvaplana (St.
Moritz) - Seilbahnstation "Corvatsch"
Seilbahnfahrt bis Mittelstation 'Murtel' (2702 m) -
Wanderung über die 'Surlej Hütte' (2755 m) zur 'Coaz Hütte' (2610 m) unserem ersten Übernachtungsziel
Ankunft auf der 'Coaz Hütte' (2610 m)
Unsere Gruppe
(hi.v.li.n.re.: Manfred, Ralph, Berti, Jürgen ; vorn
v.li.n.re.: Ralf, Rüdiger)
DAV Sektion Kassel -Hochtourengruppe
Der Hund des Hüttenwirtes auf seinem luftigen
Beobachtungsplatz -
im Hintergrund der Gletschersee 'Lej da Vadret'
2. Tag: Unser Versuch bei dichtem Nebel über die Eisbrüche des 'Rosegg - Gletscher' den 'Piz Glüschaint' (3594 m) zu besteigen
Jürgen beim Aufstieg in einem der unzähligen Eisbrüche ...
... trotz leichter Wetterbesserung gestaltet sich die
Wegfindung schwierig ...
... Berti nach erfolgreicher Bergung nach einem
Spaltensturz ...
Am Abend zurück auf der 'Coaz Hütte' - im Hintergrung der
'Rosegg - Gletscher'
unserem "Trainingsgebiet"
am zweiten Tag.
(Anm.: Beim Abendbrot teilt uns der
Hüttenwirt mit, dass eine Besteigung des 'Piz Glüschaint'
über den 'Rosegg' nur mit wirklich ortskundigen
Bergführern möglich ist, da es nur einen möglichen Weg
durch das "Eis-Chaos" gibt ! --- Trotzdem ein gutes
Training für die kommenden Tage)
3. Tag:
Besteigung des 'Il Chapütschin' (3386 m) durch
Ralph, Ralf , Berti und Rüdiger
(Nebel, Nebel und nochmals Nebel ...)
... kurze Pause auf halber Höhe ...
... am Westgrad des 'Il Chapütschin' ...
Gipfelfoto am "Il Chapütschin" (3386 m) ... Sicht gleich
Null ... ; anschließend über den Westgrad zurückzur 'Coaz Hütte' ; wo wir den Rest unseres Gepäcks
zurückgelassen haben. Jürgen und Manfred sind bereits nach
dem Früstück zur 'Tschierva Hütte' aufgebrochen.
... direkt nach der Besteigung des 'Il Chapütschin'
- Marsch von der 'Coaz Hütte' zur 'Tschierva
Hütte' (2583 m)
... der Marsch mit vollem Gepäck ist länger und
beschwerlicher als man denkt ...
auf dem Foto sieht man den 'Lej da Vadret' mit dem
Gletscherabbruch des 'Rosegg'
... Zugseilbahn über den Gletscherbach im 'Val Rosegg'
... erst bei Dunkelheit treffen wir auf der 'Tschierva
Hütte' ein -
Jürgen und Manfred warteten schon auf uns
(P.S.: Das Foto entstand am nächsten Tag)
4. Tag:
Besteigung des Piz Morteratsch (3751 m)
Aufstieg von der Tschierva Hütte über die sog. 'Terrassa'
-
Anlegen der Steigeisen am Gletscher 'Vadtin da Tschierva'
... kurze Rast am Piz Morteratsch
... in den Wolken geht es aufwärts
... es klart langsam auf
... ein Blick zurück
... wir nähern uns dem Gipfel des Piz Morteratsch (3751 m)
Gruppenfoto am Gipfel des Piz Morteratsch (3751 m)
... und auf gleichem Weg zurück zum niedriger liegenden
Boval-Scharte (Bildmitte)
Blick von der Boval-Scharte in das 'Vadret da Mortaratsch'
mit Boval Hütte
(Kreis -Vordergrund)
und dem
Diavolezza Haus (Kreis - Hintergrund) ;
die gestrichelten
Linien zeigen den Tourverlauf am
5. Tag
(grün: Boval Hütte - Diavolezza Haus) und am
6. Tag (blau: Piz Palü)
Anschlussbild (siehe oberes Bild)
Nach dem Genuss dieser herrlichen Aussicht geht es zurück
zur Tschierva Hütte
5. Tag:
Aufbruch von der Tschierva Hütte über die 'Boval-Scharte'
zur Boval Hütte -
Ralph und Ralf nicht mehr bei uns - sie gehen den
Biancograt
... endlich an der Boval-Scharte angekommen -
ein langer Abstieg zur Boval Hütte steht nun bevor
... noch ein Blick von der Boval-Scharte auf den Piz
Morteratsch,
den wir am Vortag bestiegen haben -
deutlich ist noch unsere Spur zu erkennen
... Abstieg zur Boval Hütte
... in der Wand - mit Blick auf den Eisbruch am Piz
Morteratsch
... die Boval Hütte (2495 m) ist erreicht -
hier wird übernachtet
6.Tag:
Übergang von der Boval Hütte zum
Diavolezza Haus über den eindrucksvollen
und gigantischen Morteratsch-Gletscher
... Blick zurück zur Boval Hütte
... (Tief)Blicke in einige der unzähligen Gletscherspalten
Blick von der Terrasse des
Diavolezza Hauses (riesengroßer
Gastronomiebetrieb mit
Seilbahnstation - neben einem Hotel gibt es auch Lager für
Bergsteiger) auf den
Piz Palü (3905 m)
7.Tag:
Jürgen, Manfred und Rüdiger auf dem Weg zum
Gipfel des Piz Palü
... wir sind seit 04.00 Uhr unterwegs
... eine erste Rast
... Sonnenaufgang über dem links unserer Aufstiegsroute
liegenden 'Piz Cambrera'
... riesige Gletscherspalten versperren den Weg
... eine sagenhafte Kulisse
... einige Gletscherspalten
des "Cambrera Eisbruches" kann man nur überspringen
... kurz vor dem Gipfel des Piz Palü (3905 m)
... hier sollte man(n) nicht reinfallen
... eine 'Brücke' über eine Gletscherspalte
... ein letzter Blick zurück auf einen großartigen Berg
und eine tolle Tour
Reise-/ Tourenbeschreibung
1. Tag
Mit zwei Fahrzeugen fahren wir um 03.00 Uhr morgens von
Kassel aus über Kempten/Allgäu ,Imst , St. Moritz und
Silvaplana nach Surlej. In der Nähe der Seilbahnstation "Corvatsch"
parken wir die Fahrzeuge und fahren mit der
Großraumkabinenseilbahn zur Mittelstation 'Murtel'. Von
dort wandern wir über die Surlej Hütte bis zur Coaz Hütte,
unserem Tagesziel. Wir haben einen eigenen, geräumigen
Schlafraum für uns und der Koch versteht ebenfalls sein
Handwerk. Zufrieden begeben wir uns zur ersten Nachtruhe.
2. Tag
Der Piz Glüschant (3594 m) steht auf dem Programm. Noch
bei Dunkelheit brechen wir "Sechs" auf und steuern den
Rosegg-Gletscher an. Was wir nicht wussten (weil wir den
Hüttenwirt auch nicht gefragt haben) ist, dass es
z.Zt.(Stand: September 2005) keinen bekannten Weg auf den
Piz Glüschaint von der Coaz Hütte aus gibt. So kletterten
wir stundenlang durch die Eisbrüche des riesigen
Gletscher- und Abbruchgebietes und das Ganze bei Nebel,
Nebel und nochmals Nebel. Obwohl wir den Piz Glüschaint
nie richtig sahen (und auch sonst nicht viel), war es ein
tolles Training für uns alle. Glück im Unglück hatte
Berti, er überstand einen kleineren Spaltensturz
unbeschadet und wurde von uns wieder flott und problemlos
'nach oben' geholt.
So kehrten wir abends müde zur Coaz Hütte zurück, waren
aber dennoch mit unserer sportlichen Leistung zufrieden.
Am Abend klarte es dann kurz auf und wir hatten bei
Sonnenschein einen freien Blick auf den Piz Glüschaint und
die Gletscherbrüche, in denen wir herumgeklettert sind.
3.Tag
An diesem Tag sollte nun der Il Chapütschin (3386 m)
unser erstes Gipfelziel sein und zwar trotz angesagtem
schlechten Wetter, danach, also noch an diesem Tag
wechselten wir noch zur Tschierva Hütte.
Bis auf Jürgen und Manfred , die Ausschlafen wollten und nach dem
Frühstück bereits gemütlich zur Tschierva Hütte
wechseln wollten, gingen wir gegen 05.00 Uhr los. Den
Hauptteil unseres Gepäcks konnten wir auf der Coaz Hütte
bis zum Mittag deponieren. Über die Nordflanke bestiegen
wir bei 'Null-Sicht' den Il Capütschin und verließen den
Gipfel über den Westgrat, um gegen Mittag wieder auf der
Coaz Hütte einzutreffen. Nach einem ausgiebigen und
hervorragenden Mittagessen, machten auch wir uns auf die
Wanderschaft zur Tschierva Hütte.
Der Weg war länger als wir dachten, die Wegfindung
über Gletscherbäche tat ihr übriges dazu. Erst gegen 19.00
Uhr trafen wir auf der Tschierva Hütte ein und wurden
schon von Manfred und Jürgen erwartet.
Die Hütte wurde neu renoviert und ist in einem tadellosen
Zustand. Über das Essen gibt es ebenfalls keinen Grund zur
Klage -einfach Klasse!
4.Tag
Das Wetter war immer noch diesig und feucht. Bei
Tagesanbruch zogen wir "Sechs" los, um den Piz
Morteratsch (3751 m) zu besteigen. Über die sog.
'Terrasse' stiegen wir auf, um an den Gletscher "Vadin da
Tschierva" zu gelangen. Auf dem Gletscher wurde die Sicht
plötzlich so schlecht, dass wir notgedrungen eine
Zwangspause einlegen mussten. Als dann nach 30 Minuten die
Sicht etwas besser wurde, stiegen wir weiter in Richtung
Boval-Scharte (Übergang zur Boval Hütte), um dort in einem
Rechtsbogen in die Nordflanke des Piz Morteratsch
einzusteigen. Kurz vor dem Gipfel klarte es dann ab und zu
auf und wir hatten teilweise ausgezeichnete Sicht. Beim
Abstieg besserte sich das Wetter schlagartig und so sollte
es auch die kommenden Tage bleiben - Traumwetter ! Bei
einem kurzen Abstecher zur nahe gelegenen Boval-Scharte,
eröffnete sich uns der Blick auf die sagenhafte
Gletscherwelt des Vadret da Morterasch und wir
bekamen einen Eindruck darüber, was uns die kommenden Tage
erwartete --- der Eindruck war positiv !
Dann ging es auf dem gleichen Weg zurück zur Tschierva
Hütte.
5.Tag
Ralph und Ralf brachen schon gegen 02.00 Uhr auf. Sie
hatten sich vorgenommen den Bianco Grat zu 'gehen'
und in der Marco Rosa Hütte zu biwaken. Am nächsten
Tag sollte dann der Piz Palü überschritten werden.
Wir restlichen "Vier" brachen nach dem Früstück auf, um
eigentlich zur Diavolezza Hütte zu wechseln. Da die
Überschreitung des Boval-Scharte doch länger als erwartet
dauerte (Kletterstellen II-III), übernachteten wir in der
Boval Hütte, was wir nicht bereuten.
6.Tag
Nach einem reichhaltigen Frühstück brachen wir zu einer
meiner schönsten Gletscherwanderungen überhaupt auf.
Quer
über den gesamten Morteratsch Gletscher ging es aufwärts
zum Diavolezza Haus; - und das Ganze bei "Kaiserwetter".
Da wir genügend Zeit hatten, konnten wir die Gletschertour
ausgiebig genießen. Wir trafen am frühen Nachmittag auf
der Diavolezza ein und bekamen ein Lager im Gästehaus
neben der Seilbahnstation. Es herrscht dort zwar
Massenbetrieb, aber alles in allem war es o.K. Es gibt
auch keine Alternative zur Diavolezza (außer Zelten), wenn man den Piz Palü
besteigen will.
Am späten Nachmittag unternahmen wir noch einen Ausflug
vom Diavolezza-Berghaus auf den Munt Pers (3207 m)
- ein schöner Aussichtsberg in unmittelbarer Nachbarschaft
der Diavolezza.
7.Tag
Um 04.00 Uhr brachen wir zum Piz Palü (3905 m) auf.
Wir umgingen den Piz Trovat, um über eine langes und
steiles Schuttband auf den Gletscher des Vadret Pers zu
gelangen. Auf dem Gletscher angekommen ging es immer
Richtung Süden dem Piz Palü entgegen. Nach einem ersten
flacheren Teil wurde es dann steiler und es hieß riesige
Gletscherspalten zu umgehen. Aber der Gipfel kam näher und
näher und die Aussicht schöner und schöner.
Aber trotz der Schönheit, war höchste Aufmerksamkeit
gefordert, denn es wurde extrem ausgesetzt. Wir erreichten
gegen 10.00 Uhr den Gipfel des Piz Palü - den
Höhepunkt der Tourenwoche. Ein tolles Gefühl !!!
Nach einer 15-minütigen Pause traten wir den Abstieg auf
gleicher Route an; auch hier war nochmals höchste
Konzentration gefordert. Alles klappte prima und wir
trafen wohlbehalten gegen 15.00 Uhr auf der Diavolezza
ein.
Unser restliches und für die Palü-Tour überflüssiges
Gepäck hatten Berti, Ralph und Ralf bereits in
"Müllsäcken" (Spende der Hotelküche) am morgen mit der
Seilbahn ins Tal gebracht. Während wir uns am Piz Palü
'vergnügten', haben die Drei unsere Autos aus Surlej
geholt und erwarteten uns bereits an der Talstation der
Seilbahn mit einem Begrüßungstrunk. Anschließend fuhren
wir weiter nach Pontresina, wo die "Drei" schon Zimmer in
einem netten Gasthaus gebucht hatten. Nach einer Woche
endlich eine warme Dusche ....
8.Tag
Nach einem ausgiebigen Frühstück, fuhren wir mit den
besten Erinnerungen an die zu schnell
vorbeigegangene Tourenwoche nach Hause. Eine super
Tourenwoche ist zu Ende - aber eins ist sicher:
Die nächste Tour ist schon in Planung !