» 16 Heute
» 117 Gestern
» 133 Woche
» 3258 Monat
» 3258 Jahr
» 847591 Gesamt
Piz Boe
(3152) & Pisciadu-Klettersteig |
|
Italien - Dolomiten - Sellagruppe - Campitello di Fassa (Canazei) |
|
![]() Kartenausschnitt |
![]() |
30.09.2019 bis 04.10.2019
|
Zusammen mit meinen Alpenvereinsfreunden Manfred und Heinz verbringe ich drei Tage im Hotel Ramon in Campitello di Fassa (Sella). Vom Hotel aus starten wir zu unseren Touren am Sellastock (Dolomiten). Da ich diese Touren schon einmal gehen durfte, möchte ich auf meine Tourenberichte 'Sella' aus 2015 verweisen. |
Montag, 30.09.2019 (Anreise)
Am Montag, den 30.09.2019 fahren
wir (Heinz, Manfred & ich) gegen 05.00 Uhr in
Kassel los, um die vom Wetterdienst angekündigten,
kommenden schönen Herbsttage, in den Dolomiten (Sella)
zu verbringen. Wie wollen das Jahr mit drei
leichteren Touren ausklingen lassen. Das Bild,
welches im Hintergrund die Zugspitze zeigt, wurde
vom Rasthaus Zugspitzblick am Fernpass aufgenommen.
Nach kurzer Rast setzen wir unsere Fahrt in Richtung
Italien und zwar nach Campitello di Fassa fort
...
Die mit
gekennzeichneten Bilder lassen sich mit einem Klick
auf
oder das Bild selbst vergrößern
... gegen 15.00 Uhr treffen wir am über
booking.com
gebuchten
Hotel
Ramon in Campitello di Fassa (2 Kilometer bis
Canazei) ein und beziehen jeder ein Einzelzimmer.
Das gut geführte Hotel Ramon kann bedingungslos
weiterempfohlen werden. Die Zimmer sind großzügig
gestaltet, sauber und verfügen über TV und
kostenloses WLAN. Das Frühstück lässt ebenfalls
keine Wünsche offen. Nach Rückkehr von unseren
Touren haben wir stets den schön gestalteten
(kostenlosen) Saunabereich (Sauna 80°, Dampfbad,
Whirlpool) besucht. Zum Abendessen fahren wir
hinüber nach Canazei
und speisen gut und günstig in der
Pizzeria des
Hotels
Laurin, in der Streda Dolomites 97.
Campitello di Fassa ist
ein idealer Ausgangspunkt für Klettertouren oder die
Begehung von Klettersteigen am Sellastock.
Blick von meinem Balkon im Hotel Ramon hinauf zum
Col Rodella. Auf den Col Rodella führt eine
Kabinenseilbahn, deren Talstation unweit des Hotels
Ramon liegt. Von der Bergstation der Col-Rodella-Seilbahn aus, lassen sich herrliche
Klettertouren/Wanderungen um den Sella Pass
unternehmen. Von der Bergstation der Col-Rodella-Seilbahn bis zum
Sellapass sind es nur
800 Meter. Die Häuser, die oberhalb von Campitello
di Fassa liegen (siehe Dachspitze des vorderen
Hauses), gehören zur Siedlung Pian. Dieser
malerischen Siedlung Pian werde ich später noch einen
Besuch abstatten.
... und noch ein Blick (Hotelnähe) hinauf zur Grohmannspitze (1. Felsenberg v.r.)
und die Siedlung Pian, bevor es zur
Entspannung in die Sauna geht. Nach dem Abendessen
gehen wir zeitig zu Bett, da das frühe Aufstehen und
die Autofahrt bis Campitello di Fassa doch recht
anstrengend waren. Außerdem steht morgen der Piz Boe
(3152 m) auf unserem Programm ...
Dienstag, 01.10.2019
(Besteigung des Piz Boe - 3152 m)
Nach dem Frühstück fahren wir zum Passo Pordoi (Sella)
und
parken unser Auto an der Straße zum Monument des
Deutschen Soldatenfriedhofs am Pordoi Pass. Ich habe
diese Tour bereits im Sommer 2015 schon einmal
machen dürfen. Die/der Interessierte findet in meinem
Tourenbericht 'Besteigung des Piz Boe -2015' die Wegführung noch ausführlicher beschrieben.
... es ist recht frisch am Morgen und die Wolken
hängen noch sehr tief am Pordoi Pass (2239m).
Der Pordoi Pass oder auch Pordoijoch
genannt, ist mit einer Scheitelhöhe von 2239 Metern
der zweithöchste Gebirgspass der Dolomiten, über den
eine asphaltierte Strasse führt. Wir rüsten uns
für diese Tagestour aus, besuchen das Monument des
deutschen Soldatenfriedhofs am Passo Pordoi und steigen zum
Sellastock auf.
... hier befinden wir uns auf der Wiese direkt über
dem deutschen Soldatenfriedhof (Monument). Der Weg ist ausgetreten und
markiert, ein Verlaufen ist kaum möglich. Es gilt,
den Fuß der senkrechten Felswand der Sella zu erreichen, um
auf den dort verlaufenden Querweg (Nr.626) zu
stoßen.
... Manfred im Aufstieg zum Sellastock. Im
Hintergrund schlängelt sich die Staatsstraße hinauf
zum Passo Pordoi.
... geschafft! Manfred und Heinz auf dem Weg 626
unterhalb der Sella-Felswand
... auf Weg 626, der direkt unterhalb der Felswand
verläuft, geht es ostwärts weiter. Ein Helm sollte hier
getragen werden, da es ab und zu mal Steine regnen
kann.
... wir gehen den Weg bis zum (optischen) Ende der Felswand
und biegen dort links ab, um dem Weg (an der
Felswand entlang) weiter zu
folgen
... wir haben den Einstieg in den sehr schwierigen
Klettersteig 'Piazzetta' erreicht, der sich direkt
am Weg 626 befindet
... und mit einer Tafel beschildert ist. Das
Klettern in diesem Steig bietet sich mit
Bergstiefeln nicht an, da der Fels sehr glatt
(abgespeckt) ist, nur über sehr kleine Trittschuppen
und keine Tritthilfen verfügt. Richtige
Kletterschuhe sind hier angebracht, die wir aber
nicht dabei haben. Wir bleiben deshalb auf Weg 626
und folgen diesem, bis dieser auf den beschilderten
und markierten Weg 638 trifft.
... vom Weg 626 biegen wir an der oben beschriebenen
Weggabelung links ab und steigen auf Weg 638 durch
die Pigolerzschlucht (Schuttrinne) mühsam ca. 200
Meter nach oben. Mittlerweile wurden im unteren und
mittleren Teil Kletterseile gelegt, die das
Aufsteigen etwas erleichtern. Der obere Teil der
Pigolerzschlucht wurde, wie auf dem Bild zu sehen,
bereits als Klettersteig ausgebaut.
... nach Bewältigung der schuttreichen
Pigolerzschlucht erwartet uns diese schöne Bank ...
... die wir natürlich für eine kleine Pause in der
Sonne nutzen. Der im Hintergrund zu sehende Gipfel
ist der Piz Boe (3152), der durch seine mittlerweile
ausgediente Parabolantenne schon von Weitem
auszumachen ist
... ein Blick hinauf zu unserem Tagesziel, dem
Gipfel des Piz Boe (3152). Der Wegverlauf zum Gipfel ist
auf der Bildvergrößerung eingezeichnet.
... kurz vorm Gipfel des Piz Boe (3152) - ein Blick zurück
... als ich den Gipfel des Piz Boe (3152) erreiche, ist außer der
betenden Madonna und mir niemand hier oben
... ein Bild mit Selbstauslöser von mir am
Gipfelkreuz des Piz Boe (3152)
... und noch ein Bild von der bereits geschlossenen
Fassa-Hütte auf dem Piz Boe (3152). Die Hütte ist bereits im
'Winterschlaf' und geschlossen, es ist neblig, kalt und windig.
... auch Heinz und Manfred erreichen den Gipfel des
Piz Boe (3152)
... beim Abstieg vom Piz Boe (3152) herrscht noch eine
einigermaßen gute Sicht, die den Wegverlauf erkennen
lässt. Teilweise markieren gesteckte Stangen und
rot/weiße Farbmarkierungen den Weg hinunter zum
Rifugio Forcella Pordoi (Pordoi-Hütte).
Gebietsunkundigen sei geraten, immer Karte und
Kompass, sowie ein GPS mitzuführen. Noch stärkerer
Nebel kann die Wegfindung im Sellagebiet äußerst schwierig bis fast
unmöglich machen.
... wir haben den Weg zur Pordoi-Hütte (2848) gefunden.
Leider können wir nicht einkehren, da wir die letzte
Seilbahn vom plattenförmigen Gipfel des Sass
Pordoi (2950) bekommen müssen, die uns hinunter zum Pordoi-Pass
(2240) befördert. Der Weg hinauf zur
Seilbahnstation Sass Pordoi (2950) befindet
sich direkt hinter der Pordoi-Hütte (2848) und man sollte, je nach
Kondition, 15 bis 30 Minuten für den Aufstieg zur
Seilbahnstation
einplanen.
... ein letzter Blick vom Rifugio Forcella Pordoi
(2848)
ins Tal. Da der Nebel immer dichter wird, steigen zur
Seilbahnstation, die vollständig im Nebel liegt, auf.
In meinem
'Tourenbericht aus 2015'
kann man sich aber ein Bild davon machen, wie es da
oben bei besserem Wetter aussieht. Wer nicht mit der
Seilbahn zum Pordoi Pass abfahren möchte, kann ab
hier (Bild) absteigen, wobei die Abstiegszeit mit knapp 3
Stunden einkalkuliert werden muss.
Trotz des aufkommenden Nebels, war es eine schöne Tour
am Sellastock.
Mittwoch, 02.10.2019
(Wanderung - Campitella di Fassa)
Der Wetterbericht vom Vortag sagt bereits eine
Regenfront für den heutigen Tag in den Dolomiten voraus und er sollte
recht behalten. Für eine Klettertour ist das Wetter
völlig ungeeignet und so verbringen wir den
Vormittag mit einem ausgedehnten Frühstück für Spätaufsteher und relaxen auf den Zimmern, in der
Hoffnung auf Wetterbesserung. Gegen 12.00 Uhr hört
der Regen auf, die Wolken verziehen sich und es wird
noch einmal richtig schön. Da die anderen beiden
Bergfreunde noch unschlüssig sind, wie sie den
Nachmittag verbringen, beschließe ich
ein kleine Wanderung durch die nähere Umgebung zu
machen. Mich interessiert der Col Rodella, auf den
auch die anfangs beschriebene Seilbahn von
Campitello di Fassa führt.
So wandere ich vom Hotel Ramon aus los, gehe am
Friedhof von Campitello di Fassa vorbei und folge der
Streda de Col bis hinauf in die malerische Siedlung Pian. Im Hintergrund ragt die schon mit Schnee
bedeckte Marmolada empor. Ein Besuch dieser kleinen
und eng erbauten Bauernsiedlung Pian ist wirklich
lohnend.
Ich wandere weiter durch die Wälder an den Hängen
des Col Rodella und genieße immer wieder den
herrlichen Blick auf das Bergmassiv der Marmolada
... auf dem Rückweg noch einmal ein Blick über die
Dächer von Pian und ca. 30 Minuten später habe ich
Campitello di Fassa wieder ereicht
... ich muss einmal durch Campitello di Fassa (750
Einwohner) queren, um wieder zum Hotel Ramon zu
gelangen. Obwohl heute eigentlich eine Klettertour
geplant war, bin ich im nachhinein froh, dass ich
diese schöne Wanderung gemacht habe. Die höchsten
und entlegensten
Gipfel dieser Welt, müssen bekanntlich nicht immer die schönsten
sein. ...
Donnerstag,
03.10.2019 (Pisciadu-Klettersteig)
Heute ist das Wetter in den Dolomiten erstklassig
und wir haben uns vorgenommen, den Pisciadu-Klettersteig in der
Sella zu meistern. Wir
fahren von Campitello di Fassa über Sellapass und
Grödner Joch (2121), um in der 4. Spitzkehre nach dem
Grödnerpass auf dem dortigen, groß angelegten
Parkplatz zu parken. Dieser Parkplatz wurde extra
für Besucher des Klettersteigs Pisciadu angelegt.
Der Klettersteig Pisciadu gehört zu den beliebtesten
Klettersteigen der Dolomiten und man ist (...
leider) nie allein unterwegs. Der unten gesetzte
Link zeigt den kompletten Routenverlauf im Auf- und
Abstieg.
ROUTENVERLAUF (Panoramakarte)
... die Beschilderung ab Parkplatz zum Einstieg in
den Pisciadu-Klettersteig ist hervorragend und
lässt ein Verlaufen normalerweise nicht zu
... noch bevor es in die erste Steilstufe geht, kann
man diesen schönen Blick hinauf zum Grödner Joch
genießen
... ein Bild von mir auf dem Zustiegsweg zum
Pisciadu. Es empfiehlt sich, die Ausrüstung bereits
auf dem Parkplatz anzulegen.
... und natürlich meine Begleiter Manfred und Heinz
... die ersten Klettermeter im Pisciadu-Klettersteig
... und immer wieder der Blick in diese traumhaft
schöne Landschaft. Der Ort im Tal ist Corvara.
... nachdem die erste Steilstufe überwunden ist,
schließt sich eine kurze Gehpassage an. Der Einstieg
liegt direkt vor uns. Die Bildvergrößerung zeigt
bereits Klettersteiggeher im Pisciadu-Klettersteig.
... es geht gleich nach dem Einstieg knackig
senkrecht nach oben
... Heinz und Manfred sind mir immer dicht auf den
Fersen
... eine schöne Steilwand, die herrliche Tiefblicke
zulässt
... gut abgesichert führt die Kletterstrecke des
Pisciadu-Klettersteiges nach oben
... der Pisciadu-Klettersteig bietet Klettergenuss
pur
... hier an dieser Stelle trennt sich der Weg! Wer
an dieser Stelle steht, hat die Möglichkeit (wie auf
dem Bild zu sehen) senkrecht nach oben
weiterzuklettern oder auf dem Pfad weiterzugehen
(Fotostandpunkt); - eine leichtere Alternative zur
Pisciadu-Hütte zu gelangen
... eine luftige Leiter erleichtert den Aufstieg.
Trittstifte und ununterbrochene Sicherungsdrahtseile
lassen diese Passagen schwieriger erscheinen, als
sie tatsächlich sind
... ein Blick von der oben beschriebenen Leiter nach
unten. Manfred ist an seinem blauen Helm gut zu
erkennen.
... ein Blick aus dem Klettersteig auf den
alternativen Weg, der sich links der großen
Felsspalte hinauf zur Pisciaduseehütte (2585)
schlängelt. Unser Weg führt um die im Vordergrund zu
sehende Felsnase herum
... und schon sind wir an der berühmten Hängebrücke
des Pisciadu-Klettersteigs angekommen
... hier kommen auch Heinz und Manfred um die zuvor
beschriebene Felsnase
Von der Hängebrücke des Pisciadu-Klettersteigs hat man einen tollen Tiefblick
auf die Passstrasse zum Grödner Joch.
Tiefblick von der Pisciadu-Hängebrücke
... auch Heinz und Manfred passieren die Hängebrücke
des Pisciadu-Klettersteigs ohne
Schwierigkeiten, da die Brücke zu 100% abgesichert
ist. Nach der Brückenüberschreitung geht es noch
wenige Meter gesichert weiter, bevor sich der Steig
in normalem Gehgelände auflöst.
... auf markiertem Wanderweg geht es bis zur nahe
gelegen Pisciadu-Hütte (2585)
... ein Blick von der Pisciadu-Hütte (2585) zurück zur Hängebrücke
und den folgenden Aufstiegsweg. Auf der
Bildvergrößerung ist die Hängebrücke deutlich
erkennbar. Die Hütte selbst war bereits geschlossen.
Nach einer kurzen Rast gehen wir auch gleich weiter zum
Abstiegsweg im Val Setus (Weg Nr. 666).
... hier, durch das steil abfallende Val Setus, führt der Weg 666
steil und teilweise gesichert durch Schutt und
Geröll nach unten bis zum Parkplatz an der
Passstrasse
... hier, im Val Setus, sollte man sich keinen Fehltritt erlauben
... Manfred und Heinz beim Abstieg im Val Setus. Die gesteckten
roten Holzpfosten weisen auf die momentan beste
Abstiegsroute im Schutt hin. Durch Regen und
Steinlawinen kann sich der Weg im Val Setus immer mal wieder
verändern
... die Hälfte des Abstiegs im Val Setus ist bald geschafft
... am späten Nachmittag kommt der Parkplatz
Pisciadu-Klettersteig wieder
in Sicht, den wir auch ca. 30 Minuten später wieder
erreichen. Wir fahren zurück zum Hotel Ramon nach
Campitello di Fassa, gehen noch mal saunieren und
genießen unser letztes Abendessen in der
Pizzeria
des Hotels Laurin in Canazei.
Die Vergrößerung der Karte zeigt noch einmal unsere
heutige Route
Tour
Pisciadu-Klettersteig - Juli 2015
Freitag, 04.10.2019 (Heimfahrt)
Am Freitagmorgen begeben wir uns nach dem Frühstück wieder in Richtung Heimat. Wir fahren über den Sella Pass, Sankt Ulrich auf die Brenner-Autobahn und von dort wieder über den Fernpass bis Kassel, wo wir gegen 18.00 Uhr eintreffen. Alles in allem durften wir noch einmal ein paar schöne Herbsttage in den Dolomiten verbringen.