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Hochkönig (2941)
Hoher Göll
(2522) |
|
Österreich - Deutschland | |
![]() Kartenausschnitt |
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In dieser Fotoreportage wird unsere diesjährige Tour durch die Berchtesgadener Alpen beschrieben. Höhepunkt dieser Tour ist der Klettersteig 'Königsjodler', der bis hinauf auf den Hochkönig führt. Der 'Königsjodler gilt als längster und schwierigster Klettersteig Österreichs. Der Grandlspitz-Klettersteig, mit der sich anschließenden Überschreitung zur Taghaube, dient uns als Eingehtour für den 'Königsjodler'. Als Abschlusstour unserer Tourenwoche steht der Hohe Göll in Berchtesgaden auf dem Programm. |
Sonntag, den 27. August 2017
Anreise und Aufstieg zur
Erichhütte
Am Sonntag, den 27.08.2017, gegen 06.30
Uhr, fahren Manfred, Heinz, Ronald und ich in Kassel los.
Über die Autobahn geht es immer südwärts Richtung
Österreich. Wir fahren über Salzburg bis Bischofshofen und
weiter bis nach Dienten am Hochkönig. Über die Landstraße
164 gelangen wir nach knapp siebenhundert Kilometern Fahrt
zu unserem Zielpunkt, nämlich dem Parkplatz 'Dientner
Sattel' (1342) der ca. 200 Hm unterhalb der Erich-Hütte
(1545) liegt.
Bilder mit -
lassen sich durch klick auf -
- oder das Bild selbst vergrößern
Um 14.00 Uhr treffen wir am 'Dientner
Sattel' (L164) ein und parken unser Auto auf dem
kostenfreien Wanderparkplatz. Wir rüsten uns aus und
brechen gegen 14.30 Uhr zur Erichhütte, auf der wir die
kommenden zwei Nächte verbringen werden, auf.
Vom Parkplatz 'Dientner Sattel'
läuft man ziemlich genau 30 Minuten auf einem Fahrweg
hinauf zur Erichhütte (1542). Der Wegweiser weist neben
der Erichhütte alle lohnenden Bergziele im Gebiet des
Hochkönig (2941) aus. Die Bildvergrößerung zeigt den
Wegweiser, wobei sich die angegebenen Zeiten immer ohne
Pausen verstehen.
In Österreich wird in 2017 besonders
vor einer massiven Population von Kreuzottern gewarnt. Wir
sind noch keine 200 Meter gelaufen, als uns dieses
Prachtexemplar einer Kreuzotter am Wegesrand begegnet. Die
Kreuzotter gestattet uns ein Bild und zieht ihrer Wege.
Die unter Artenschutz gestellten Kreuzottern sind giftig,
wobei ihre Giftmenge in der Regel nicht ausreichend
ist, einen gesunden Erwachsenen zu töten. Bei Kindern und
älteren Menschen ist es aber schon zu Todesfällen
gekommen. Aber keine Panik, Kreuzottern sind scheue, nicht
angriffslustige Tiere, die nur zubeißen, wenn sie in arge
Bedrängnis geraten.
Am rechten Bildrand ist die
Taghaube (2230) zu sehen und der Berg links der Scharte
(Bildmitte) ist der Grandlspitz (2307), auf den der
gleichnamige Klettersteig führt, den wir morgen begehen
werden. Die Bildvergrößerung zeigt die Taghaube, den
Hausberg der Erichütte. Der Normalweg auf die Taghaube
führt in Serpentinen über den vor gelagerten Sattel hinauf
bis zum Gipfel.
Hier nun der Grandlspitz (2307) mit seiner senkrechten
Südwand, durch die der Grandlspitz-Klettersteig bis auf
den Gipfel führt. Der Grandlspitz-Klettersteig ist mit der
Schwierigkeitsstufe C/D bewertet und fordert schon eine
gewisse Klettererfahrung, Schwindelfreiheit und Armkraft.
Das gespannte Drahtseil führt ca. 170 Hm fast senkrecht
nach oben.
Gegen 15.00 Uhr erreichen wir die
schön gelegene
Erichhütte (1545)
... und gönnen uns erst einmal ein
erfrischendes Hefeweizen auf der Sonnenterrasse der
Erich-Hütte, bevor wir unser Zimmer beziehen. Wer mehr
über die Erichhütte erfahren möchte, kann sich im
Hüttenbuch
informieren.
Hier genießen Ronald und Heinz den
Blick auf das Felsmassiv des Hochkönig
Von der Terrasse der Erichhütte
bietet sich ein fantastischer Blick auf unsere Gipfelziele
und Klettersteige der nächsten beiden Tage. Rechts ist der
Grandlspitz mit dem Grandlspitz-Klettersteig zu sehen und
links ziehen die 'Teufelshörner', über die der berühmte
Klettersteig 'Königsjodler' führt, nach oben, dem
Hochkönig (2941) entgegen. Die Bildvergrößerung zeigt den
Verlauf beider Klettersteige.
Am nächsten Tag wollen wir zuerst über
den Grandlspitz-Klettersteig auf den Grandlspitz (2307)
klettern und anschließend die Überschreitung zur Taghaube
(2230) angehen. Um es vorweg zu nehmen, eine sehr schöne,
6,5 stündige Eingehtour, zur Vorbereitung auf den
'Königsjodler', der allgemein als einer der schwersten
Klettersteige der Alpen beschrieben wird. Die
Bildvergrößerung zeigt den gesamten Tourenverlauf.
Montag, den 28. August 2017
Klettersteig 'Grandlspitz' mit Überschreitung Taghaube
Informationen
zum Klettersteig 'Granlspitz
Nach dem Frühstück verlassen wir um
08.00 Uhr die Erichhütte und steigen in Richtung
Grandlspitz (2307) auf. Alle Wege und Steige sind gut
markiert und ausgeschildert, so dass ein sich Verlaufen,
zumindest bei klarem Wetter und guter Sicht, kaum möglich
ist.
... die ersten hundert Höhenmeter sind
geschafft. Hier ein Blick über die Erichhütte hinunter
nach Dienten
An diesen Wegtafeln teilt sich der Weg.
Hält man sich rechts, gelangt man auf dem Normalweg auf
die Taghaube (2230). Diesen Normalweg steigen wir am
Nachmittag von der Taghaube ab und kommen wieder an diesen
Punkt. Wir gehen an dieser Stelle links ab, da wir zur
Grandlspitz (2307) wollen.
Wir sind (v.l.n.r.): Manfred, Rüdiger,
Ronald und Heinz
... noch liegen die Täler im Nebel und
es zieht sich etwas zu
... langsam kommen wir unseren Ziel,
dem Grandlspitz, näher
An dieser Weggabelung geht es rechts
hinauf zum Einstieg in den Grandlspitz-Klettersteig und
links zweigt der Weg in Richtung Klettersteig
'Königsjodler' ab, den wir an dieser Stelle morgen
einschlagen werden.
... wir nähern uns dem Einstieg des
Grandlspitz-Klettersteigs
Geradeaus geht es zum Einstieg in den
Grandlspitz-Klettersteig. Die beiden Bergsteiger im
Vordergrund kommen gerade vom Gipfel des Grandlspitz und
haben den Normalweg (Abstiegsweg vom Klettersteig)
gewählt.
Um 10.00 Uhr haben wir den Einstieg zum
Grandlspitz-Klettersteig erreicht und legen unsere
Klettersteigsets an.
Ein Blick vom Einstieg in den
Grandlspitz-Klettersteig auf Dienten am Hochkönig
Vom Einstieg in den Klettersteig 'Grandlspitz'
hat man einen herrlichen Blick hinüber zur Taghaube (2230)
Manfred legt sein Klettersteigset an
... von mir aus kann das kleine
Abenteuer Grandlspitz-Klettersteig beginnen
... knackig führt die
Drahtseilsicherung senkrecht nach oben zum Gipfel des
Grandlspitz
... wer genügend Armkraft mitbringt,
hat im Grandlspitz-Klettersteig durchaus Vorteile
Wir haben gerade die Mitte des
Grandlspitz-Klettersteiges erreicht, als über uns ein
Gewitter aufzieht. Es fängt plötzlich an zu regnen und es
donnert bedrohlich. Für weitere Fotos aus dem Steig bleibt
leider keine Zeit. Jetzt heißt es nur noch: So schnell wie
möglich hoch und weg vom Drahtseil!
Wir kommen alle Vier oben an, ohne dass
uns der Blitz getroffen hat und suchen hinter Felsen
Schutz vor dem Regen. Leider ist Heinz im Steig abgerutscht und
hat sich am Schienbein verletzt, er kann aber noch an der
weiteren Tour teilnehmen.
Langsam zieht das Gewitter ab und
wir können uns gefahrlos an den Abstieg vom Grandlspitz
machen.
Der Abstieg vom Grandlspitz ist leicht
und wir queren auf deutlichen Pfadspuren in Richtung
Taghaube (2230)
Der Weg hinüber zur Taghaube ist
deutlich sichtbar und auch entsprechend markiert.
Auf einer Grünfläche vor der Taghaube
wird das Schienbein von Heinz professionell 'verarztet'
und schon kann es weitergehen.
Von hier oben bieten sich herrliche
Tiefblicke auf Dienten bis hin zum Großglocknermassiv. Zur
Taghaube selbst, ist es nicht mehr weit.
Der Weg führt meist an der Gratkante
entlang und lässt sich gut gehen.
Ein Blick vom Grat hinüber zum
Einstieg des Grandlspitz-Klettersteiges
Kletterer am Einstieg des
Grandlspitz-Klettersteigs
Kletterer im oberen Teil des
Grandlspitz-Klettersteiges und zwar kurz unterhalb des
Ausstieges
Ein Blick zurück zum Hochkönig
(2941)
... durch diesen malerischen
Felsengarten geht es der Taghaube (2230) entgegen
... der wir uns nach einigem Auf
und Ab auch stetig nähern
... hier mal ein Bild von mir hoch über
Dienten
... hier steigen wir noch einmal ab,
bevor es dann endgültig hinauf auf den Gipfel der Taghaube
(2230)
geht
... hinter diesem Felsvorsprung geht es
noch einmal durch einen Drahtseil gesicherten Kamin der
Schwierigkeitsstufe D aufwärts
Um 12.30 Uhr dürfen wir auf dem
exponierten Gipfel der Taghaube (2230) stehen.
Am Gipfelkreuz der Taghaube
(2230 m)
Auf dem so genannten Normalweg steigen
wir von der Taghaube (2230) wieder zur Erichhütte (1545)
ab.
Gegen 14.30 Uhr erreichen wir wieder
die Erichhütte und trinken erst einmal Kaffee mit
Kaiserschmarn. Die Tourenrunde über Grandlspitz und
Taghaube (6,5 Stunden) kann als Eingehtour für den sich
anschließenden 'Königsjodler' nur empfohlen werden. Da das
Essen auf der Erichhütte nicht unseren Geschmack trifft,
steigen wir die 200 Hm zum Parkplatz ab und Fahren in den
Ort Dienten. Dort speisen wir fürstlich in einem Gasthaus,
was wir uns auch wirklich verdient haben. Nach einer
weiteren Nacht auf der sauberen Erichhütte, an der wir
außer dem Essen nichts zu bemängeln haben, steht der
'Königsjodler' - Klettersteig auf den Hochkönig (2941) auf
dem Programm.
Dienstag, den 29. August 2017
Über den 'Königsjodler' auf
den Hochkönig
Am Dienstagmorgen brechen Manfred,
Ronald und ich um 06.30 Uhr von der
Erichhütte auf, um
über den Klettersteig 'Königsjodler' auf den Hochkönig zu
gelangen. Unser Tagesziel ist das auf dem Gipfel des
Hochkönig errichtete Matrashaus, welches mit vollständigem
Namen und offiziell
'Franz-Eduard-Matras-Haus' heißt
und auf 2941 Metern Höhe über dem Meeresspiegel erbaut
wurde.
Heinz, der sich gestern am Bein
verletzt hat, will sich den 'Königsjodler' nicht zumuten
und fährt mit dem Auto auf den Parkplatz beim Arthurhaus
(1500).
Dort parkt er und steigt auf dem Normalweg zum Matrashaus
(2941) auf. Der daraus resultierende Vorteil ist der, dass
wir beim Abstieg am Mittwoch nicht mehr vom Arthurhaus mit
dem öffentlichen Postbus zum Dientner Sattel fahren
müssen, sondern direkt vom Arthurhaus nach Berchtesgaden,
unserem nächsten Ziel, fahren können.
Ein Blick zurück auf die Erichhütte
(1545).
Während Dienten noch unter einer dicken
Nebeldecke liegt, scheint am Großglockner und dem Großen
Wiesbachhorn bereits die Sonne. Unserer Klettersteigtour
über den 'Königsjodler' steht ein schöner, sonniger Tag
bevor.
Wir kommen ihm näher und näher; - dem
Königsjodler! Über die Teufelshörner, die Dientner
Schneid und den Kummetstein (Kematstein) führt der Steig
im ständigen Auf und Ab auf den Hochkönig. Aber wie sagt unsere
Bundeskanzlerin so schön: "Wir schaffen das!"
An dieser Stelle standen wir
bereits gestern, nur dass wir heute links in Richtung
Königsjodler abbiegen werden. Es ist jetzt genau 08.00
Uhr.
Auf guten Wegen geht es dem Einstieg
zum Königsjodler, der in der 'Hohen Scharte' liegt,
entgegen.
... wir kommen der 'Hohen Scharte'
näher. Eine traumhaft schöne Landschaft im 'Natur- und
Europaschutzgebiet Kalkhochalpen' des Salzburger Landes.
... über uns liegt die 'Hohe Scharte'
mit dem Einstieg in den Königsjodler
... Schattenspiele auf dem Weg zur
'Hohen Scharte'
... um 09.45 Uhr erreichen wir die Hohe
Scharte
... und genießen erst einmal den
herrlichen Ausblick
... Nach einer kurzen Rast legen rüsten
wir uns, wie andere Begeher des 'Königsjodler' auch, aus
und begeben uns zum Einstieg, der vor Kopf, über dem
ansteigenden Grasband liegt.
... der Einstieg zum Klettersteig 'Königsjodler' ist auf
der Bildvergrößerung markiert.
Der Königsjodler wurde im Jahr 2001 errichtet. Der Königsjodler ist der schwierigste Klettersteig am Hochkönig und der längste des Salzburger Landes. Er gilt allgemein als der schwierigste Klettersteig Österreichs. Er überwindet in rund 1700 Klettermetern die Teufelshörner, den Kematstein (auch Kummetstein) und endet am Hohen Kopf. Der Steig führt meist direkt an der ausgesetzten Gratkante entlang. Spektakulär überwindet der Steig kleine und große Schluchten (wie z.B. Jungfrauensprung, Teufelsschlucht und Flying Fox über den Sallerriss) und zum Teil sehr spitze Türme. Von den Turmspitzen steigt man wieder zum Teil sehr tief ab und muss diese Höhenmeter am nächsten Turm wieder aufsteigen. 1700 Klettermeter werden hier schnell zur Belastungsprobe und zeigen deutlich auf, wer dem Königsjodler mental und konditionsmäßig gewachsen ist und wer nicht. Die Landschaft und das Panorama sind atemberaubend schön und entschädigen für die Strapazen. Die Erbauer verlegten über fast die gesamte Länge (bis auf einige leichtere Passagen) des Königsjodler eine durchgehende Seilsicherung. Richard Franzl (Erbauer) steckte viel Energie und Arbeitsleistung in das Projekt 'Königsjodler' und ihm ist es zu verdanken, dass es diesen tollen Klettersteig gibt.
Um
10.15 Uhr steigen wir in den Königsjodler ein. Nach dem
recht schwierigen Einstieg (D) führt eine flache Rinne (C)
auf den "Flower Tower".
Ronald und Manfred im Steig. Ich bleibe
dahinter, um das ein oder andere Foto zu schießen. Vor uns
liegt der Mühlbacher Turm.
Die vollständige Routenbeschreibung zum 'Königsjodler'
findet ihr hier:
... noch mal ein Blick zurück in die
'Hohe Scharte' und den Einstieg in den Königsjodler
Ronald und ich vor dem 'Flower Tower'
des Königjodlers.
... immer wieder wechseln sich
Aufstieg, Abstieg und Querungen ab. Es wird garantiert
nicht langweilig. Nach einigem Auf- und Ab weiß man
eigentlich nicht mehr genau, an welchem Turm man sich
gerade befindet. Es ist aber auch egal, da der Weg immer
vorgegeben ist. An markanten Stellen (z.B. Seilbrücke,
Flying Fox) weiß man wieder wo man gerade ist.
... ein Blick aus dem Königsjodler auf
Dienten am Hochkönig
... und zurück auf den bisher
bewältigten Weg. Der 'Königsjodler' ist einfach nur
gigantisch schön angelegt!
Manfred in der 'Via Mala Schlucht' mit
dem 'Jungfrauensprung'
Über
die Porti-Sport-Diretissima (zuerst B/C, dann C) wird hier
von Ronald gerade der Teufelsturm erstiegen.
Anschließend geht es steil hinunter (zuerst C, dann C/D)
auf die fünf Meter lange luftige Dreiseilbrücke "Kranabetter-Steg"
(B/C), welche über die Teufelsschlucht führt.
Der
weitere Verlauf nach Führer: Auf der Lehner-Traverse (C)
wird noch ein Stück abgeklettert. Es folgt ein kurzer
ungesicherter Abschnitt (1-) bevor wieder versichert (C)
ein Grat (B) erreicht wird. Steil geht es anschließend in
den Sallerriss (C/D) hinunter. Wer nicht ganz in diese
tiefe Scharte abklettern will, kann den Flying Fox
benutzen und so auf die gegenüberliegende Seite gelangen.
Anschließend geht es steil (zuerst B, dann C) auf das
2.522 m hohe Teufelshörnl.
in diesem Abschnitt des Königsjodler
ist die Wegführung des Steiges besonders interessant und
schön
... das Panorama ist atemberaubend
schön
... in diesem Steig muss man unzählige
Male die Karabiner ein- und aushängen. Hier zahlt es sich
wirklich aus, wenn man modernes Gerät benutzt, welches
sich leicht bedienen lässt
... hier hangele ich mich gerade durch
die abenteuerliche 'Flying Fox' über den Sallerriss. Es
ist gar nicht so einfach, wie es aussieht. Hier ist
Armkraft gefragt.
... hier überwindet Ronald gerade die
tiefe Schlucht des Sallerrisses
... und auch Manfred gibt sein Bestes.
Neben dem Klettersteigset selbst, sollte man zusätzlich
eine 120cm Bandschlinge und einen HMS-Karabiner mitführen,
um die 'Flying Fox' nutzen zu können. Entgegen den
Beschreibungen im Internet, ist keine Seilrolle
vorhanden.
... ein Blick von oben auf den Sallerriss mit der 'Flying
Fox'. Wie sagt man so schön, wenn man etwas Schwieriges
hinter sich gelassen hat: "Halb so wild, alles reine
Nervensache".
Über den luftigen
Brücknergrat (C/D) wird im ständigen Auf und Ab die
Dientner Schneid (C/D) erreicht. Es folgt die ebenfalls
luftige Bosch-Promenade (meist B). Über eine kurze
Abkletterstelle (C/D) wird eine Scharte erreicht. Hier
befindet sich ein Notausstieg ins Birgkar.
... Manfred an einer der luftigen
Spitzen des ausgesetzten Brücknergrates
... ein Rückblick auf den Brücknergrat
des Königjodlers
... wir stehen vor der Dientner Schneid
... und befinden uns bereits wieder im
Aufstieg (C/D)
... es geht senkrecht nach oben und die
eingebauten Tritthilfen erleichtern den Aufstieg etwas.
Trotzdem bleibt der Aufstieg eine schweißtreibende
Angelegenheit.
... teilweise ist der Steig leicht
überhängend, aber hier kommt schon das Ende dieses
Aufstiegs in Sicht
... ein Blick hinüber zum Hochkönig
(2941) mit dem Matrashaus. Vor und liegen aber noch viele
Klettermeter!
... geschafft! Wir stehen auf der
Dientner Schneid, was aber nur ein 'Etappensieg' ist.
Weitere lange Ab- und Aufstiege folgen.
... an dieser Stelle wird bis in den
tief gelegenen Sattel vor dem Kematstein (Kummetstein)
senkrecht abgestiegen.
... im tief liegenden Sattel zwischen
Dientner Schneid und Kematstein angekommen, erwartet uns
der schwierige Aufstieg (Einstieg D) auf den Kematstein
Ein Blick zurück auf den Kematstein mit
der Abstiegsroute in den Sattel. Den schwierigen Einstieg
in den Steig auf den Kematstein haben wir an dieser Stelle
bereits gemeistert. Die Bildvergrößerung zeigt den
Routenverlauf.
Über einen Schrofenrücken
zum Fuß des Kematsteins. Der lange Aufschwung "Franzl's
Fantastica" (zuerst D, dann C/D) führt in herrlich festem
Fels auf den 2.772 m hohen Kematstein. Über einen flachen
Grat (A/B) wird der Gipfel erreicht (Bild). Über die "Brandner
Abfahrt" (zuerst B/C, dann C) geht es hinunter in eine
Scharte. Nach einer Querung geht es steil hinauf (D) auf
den Franz-Eduard-Matras-Kopf. Es folgen noch ein paar
interessante Spreizschritte (max. C). Über den durch eine
kurze Platte (C/D) unterbrochenen Grat (A/B) wird der
Ausstieg am südlichen Hohen Kopf erreicht.
... ein Blick nach rechts in das steil
abfallende und Geröll reiche Birkar. Wer für den Abstieg
die Route durch das Birkar wählt, sollte immer mit
Steinschlag rechnen. Vor allem bei Regen und Glätte
potenzieren sich auf dieser Route die Gefahren, was viele
Unfälle belegen. Wir werden vom Matrashaus über die
Mitterfeldalm zum Arthurhaus absteigen. Vom Arthurhaus
fährt ein öffentlicher Bus bis zum Parkplatz Dientner
Sattel.
Manfred und ich haben es um 17.00 Uhr
geschafft! Wir stehen am Hohen Kopf und haben den
'Königsjodler' gemeistert. Ronald ist schon in Richtung
Matrashaus unterwegs.
Ein Blick vom hohen Kopf auf die
'Übergossene Alm'
... und hier noch einmal als
Panoramafoto
... das Matrashaus vom Hohen Kopf
aus betrachtet. Die vermeintliche Nähe täuscht. Bis zum
Matrashaus läuft man doch noch ca. 45 Minuten.
... der Weg durch die unwirkliche und
kahle, aber beeindruckende 'Übergossene Alm' zum
Matrashaus ist gut markiert
... gegen 18.00 Uhr haben wir das
Matrashaus auf
dem Hochkönig erreicht
Das schöne Gipfelkreuz des Hochkönig
(2941) unterhalb des Matrashauses
Nach dem hervorragenden Abendessen auf dem Matrashaus,
genießen wir den schönen Sonnenuntergang und gehen
zufrieden und müde schlafen.
Der 'Königsjodler' war ein ganz besonderes Erlebnis.
Fordernd, aber unvergesslich schön!
Mittwoch, den 30. August 2017
Abstieg vom Hochkönig &
Fahrt nach Berchtesgaden
... am nächsten Morgen erwartet uns
wieder ein sonniger Tag. Wir genießen noch einmal den
Blick auf den Königsjodler mit seinen vielen Auf- und
Abstiegen. An dieser Stelle sei zukünftigen Aspiranten
geraten, mindestens 2,5 Liter Flüssigkeit auf der Tour
mitzuführen. Durst ist nämlich furchtbar!
... das gut geführte
Matrashaus
in der Morgensonne
... nach dem Frühstück noch ein
Gruppenfoto am Matrashaus und gegen 08.30 Uhr machen
wir uns an den langen Abstieg über die Mitterfeldalm zum
Arthurhaus
... ein Blick zurück auf das exponiert gelegene
Matrashaus
(2941)
Vom Matrashaus steigen wir in westliche
Richtung ab und gehen direkt auf die markante Torsäule
(2588) zu, die in der Bildmitte zu erkennen ist
Vom Gipfelplateau geht es gut gesichert
abwärts. Wir bleiben immer auf dem gut markierten Weg 430
und steigen bis zur bewirtschafteten Mitterfeldalm ab. Von
dort geht es nach einer Pause weiter bis zum nahe
gelegenen Arthurhaus, wo unser Auto steht.
... der Weg zur Mitterfeldalm ist gut
beschildert
... immer wieder kommen wir an
glasklaren Eisseen und Altschneefeldern vorbei
... bei diesem herrlichen Wetter ist
der Abstieg ein Vergnügen
... wir nähern uns der markanten Taghaube
(2588). Rechts unterhalb der Felswand führt der Weg 430
vorbei in Richtung Mitterfeldalm.
... langsam lassen wir das Geröll
hinter uns und die Landschaft wird wieder grüner. Um die
Felsnase am rechten Bildrand führt uns der Weg herum zur
Mitterfeldalm.
... von hier aus sind es noch ca. 30
Minuten bis zur Mitterfeldalm
... und noch einmal ein Blick zurück
zur Taghaube
... die Mitterfeldalm (1690) kommt in Sicht
... nachdem wir unseren Durst und Hunger
auf der schön gelegenen Mitterfeldalm
gestillt haben, nehmen wir gegen 14.45 Uhr, die letzten zwei Kilometer bis
zum Parkplatz Arthurhaus (1500) in Angriff
... das Arthurhaus und der Parkplatz
(1500)
kommen in Sicht
Auf dem kostenpflichtigen Parkplatz am
Arthurhaus ziehen wir uns um und verstauen unser
Gepäck im Auto. Anschließend, gegen 15.30 Uhr, verlassen wir
Dienten und
fahren über die Autobahn zurück nach Berchtesgaden und
zwar über die Maut pflichtige Hochfeldstraße hinauf zum Obersalzberg.
Wir parken direkt an der Hochfeldstraße
und zwar an der Zufahrt zum Gasthaus 'Ahornkaser'
Vom Parkplatz steigen wir in einer guten Stunde zum
Purtschellerhaus (1692) auf. Das Purtschellerhaus
liegt exponiert am Eckerfirst, am Fuße des Hohen Göll und
bietet herrliche Tiefblicke auf Salzburg, Berchtesgaden
und den Obersalzberg
Ein Blick vom schönen
Purtschellerhaus auf den Obersalzberg
Donnerstag, den 31. August 2017
Über den 'Schustersteig' auf den Hohen Göll
Um 08.00 Uhr verlassen Ronald und ich
das Purtschellerhaus (1692), um über den
Schustersteig den Hohen Göll (2522) zu besteigen.
Besser kann das Wetter für unsere Bergtour nicht sein.
Über den Eckerfirst steigen wir dem
Hohen Göll entgegen. Ein tolles Panorama!
Am Ende des Eckerfirst halten wir uns
rechts und folgen den deutlichen Wegspuren. Der Weg ist
auch ausreichend markiert.
... ein Blick aus der Querung zurück
zum Eckerfirst mit dem Purtschellerhaus
Wir passieren dieses Kreuz, welches an
den Bergkameraden Manfred Wieser erinnert, der am 23. Juni
1975 hier am Hohen Göll mit 21 Jahren tödlich
verunglückte.
... wir genießen die herrliche
Landschaft des Hohen Göll und das schöne Wetter
... langsam wird es alpiner
Der Weg über den Schustersteig auf den
Hohen Göll ist gut ausgeschildert
Das Purtschellerhaus liegt direkt unter
uns, das Gasthaus 'Ahornkaser' ist im Hintergrund zu sehen
... wir kommen zum Einstieg in den
Schustersteig
... und klettern diesen relativ
leichten Steig problemlos nach oben
... aus dem Schustersteig bietet sich
ein herrlicher Blick hinüber zum Kehlstein, mit dem
Kehlsteinhaus (1834)
An diesem Punkt (2225) treffen der vom
Kehlstein kommende Klettersteig 'Mannlgrat' und der
'Schustersteig' zusammen.
... und ab hier (2225) führt der
gemeinsame Weg in ca. einer Stunde hinauf zum Gipfel des
Hohen Göll (2522)
... ein Blick hinüber zum Watzmann.
Deutlich erkennt man Hocheck, Mittelspitze, Südspitze und
die berühmte
Watzmann-Ostwand.
... der Weg zum Gipfel des Hohen Göll
führt an der Gratkante entlang und ist deutlich an den
Steigspuren zu erkennen
... noch ist der Gipfel des Hohen Göll
nicht zu sehen
... um 11.30 Uhr erreichen wir den
Gipfel des Hohen Göll (2522)
Das edle Gipfelkreuz auf dem Hohen Göll (2522) mit dem
Bergkristall
... Ronald
... und ich am Gipfelkreuz des Hohen
Göll (2522)
Vom Hohen Göll (2522) hat man an
schönen Tagen einen traumhaften Blick über ganz
Berchtesgaden und das Salzburger Land. Nach einer
halbstündigen Rast, machen wir uns gegen 12.00 Uhr wieder
an den Abstieg zum Purtschellerhaus.
Auf unserem Aufstiegsweg steigen
wir auch wieder ab ...
... und steigen auch wieder den gut
versicherten 'Schustersteig' hinunter
... Tiefblicke
Gegen 15.00 Uhr treffen wir wieder
wohlbehalten am Purtschellerhaus (1692) ein. Eine sehr
schöne Tourenwoche findet mit der Besteigung des Hohen
Göll (2522) einen würdigen Abschluss.
Die Besteigung des Hohen Göll
ist eine Tagestour, die mit 6-7 Stunden ab dem
Purtschellerhaus realistisch geplant werden sollte. Die
Tour ist anspruchsvoll und sollte nicht unterschätzt
werden da sie stellenweise nicht gesichert und ausgesetzt
ist. Eine lohnende Tour mit herrlichen Tiefblicken in
einer traumhaft schönen Landschaft.
Wir genießen noch einen schönen Abend auf dem
Purtschellerhaus, dessen Küche an dieser Stelle
noch einmal ausdrücklich zu loben ist und gehen nach
einigen kühlen Getränken schlafen.
Freitag, den 01. September 2017
Abstieg vom Purtschellerhaus & Heimfahrt nach Kassel
Am nächsten Morgen steigen wir nach
einem guten Frühstück bei richtigem Sauwetter um 07.30 Uhr
vom Purtschellerhaus ab ...
... und starten gegen 08.30 Uhr unsere
Heimfahrt nach Kassel
FAZIT
Eine schöne, aber fordernde Tourenwoche, die nur weiterempfohlen werden kann. Das Highlight dieser Tour war natürlich der 'Königsjodler'. Dieser Klettersteig ist einfach nur genial und ein MUSS für jeden echten Klettersteigfan.