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Italien - Dolomiten - Penia | |
![]() Kartenausschnitt |
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05.07.2009
bis 10.07.2009 |
Eine Woche
in der Marmolada mit Überschreitung der Punta
Penia (3344 m) über den Westgrat und den
Klettersteigen 'Kaiserjäger' (Col Ombert) und 'Trincee' |
1. Tag (Anreise)
Nach einer achtstündigen Fahrt erreichen
wir unseren Zielort in den Dolomiten. Der Ort Penia
ist Ausgangspunkt unser geplanten Tourenwoche in der
Marmolada. In der Ortsmitte von Penia stehen
eine ausreichende Anzahl kostenloser Parkplätze zur
Verfügung ...
... als wir um 15.30 Uhr von Penia
in Richtung der Contrin Hütte (2016 m) aufbrechen
wollen, setzt zur 'Begrüßung' der Regen ein. Auf dem
markierten Weg 602, der gleich hinter der Pizzeria rechts
beginnt (ca. 50 m oberhalb unseres Standortes), geht es in
knapp 2
Stunden
hinauf zum Rifugio Contrin (2016 m) ...
... auf dem Weg 602, der durch das
Val di Contrin führt, geht es durch herrliche Wälder
der
Contrin Hütte entgegen; - wenn doch nur der 'sch...'
Regen aufhören würde ...
... gegen 17.30 Uhr erreichen wir das
schön gelegene
Rifugio Contrin (Contrin Hütte),
welche auf
2016 m Höhe im oberen Teil des Val di Contrin
liegt. Das Rifugio Contrin wurde komplett neu renoviert
und verfügt über zwei Häuser. Wir bewohnen ein super Zimmerlager mit vier
Betten. Zu unserer Überraschung verfügt unser Bettenlager
über ein eigenes Badezimmer mit Dusche und WC. Wir
entschieden uns für die Halbpension und waren mit dem
Essen zufrieden.
2. Tag (Eingehtour - Col Ombert mit der Via Ferrata Kaiserjäger)
...08.00 Uhr ... das
Rifugio Contrin (2016 m)
mit Blick auf den eindrucksvollen Col Ombert (2640 m),
im Hintergrund Bildmitte,
den wir heute besteigen wollen ...
... vom Rifugio Contrin geht es
auf dem Weg 607 vorbei an der Alpe Contrin in
Richtung des
Passo di Ombrettola ...
... immer höher steigen wir dem Passo
di Ombettola entgegen...
... ein Blick zurück auf das Rifugio
Contrin und die bewirtschaftete Alpe Contrin.
Das Val di Contrin liegt in Wolken und leichter
Regen setzt ein ...
... die ersten Altschneefelder werden
gequert ...
... ein Blick zurück ins Val di
Contrin ...
... ursprünglich war die Besteigung des
Cime Ombretta (3011 m) geplant, was aber wegen
der Mengen an Altschnee nicht möglich war (Sicherungen
unter Schneemassen).
Unterhalb des Passo di Ombrettola entschließen wir uns
anders und fassen als "Ersatzberg"
den Col Ombert (2670 m) mit seinem Klettersteig "Kaiserjäger" ins Auge ...
... so queren wir weglos, unter den
kritischen Augen der 'Nutzungsberechtigten', über die
Weideflächen
der Laste in Richtung des Passo Pasche, um
auf den markierten Weg 609 zu kommen,
von dem unterhalb des Passes der Weg zum Col Ombert
abzweigt.
Der Abzweig ist unscheinbar und nur durch Steinmännchen
markiert und wird eigentlich als
Abstiegsweg der 'Via Ferrata Kaiserjäger', der am
Gipfel des Col Ombert endet, genutzt ...
...Heinz und Manfred im Anstieg
(Normalweg) auf den
Col Ombert ...
... mühsam geht es höher und höher;
- Abkühlung von oben, in Form von Regen, bekommen wir
gratis ...
... das Gipfelkreuz des Col Ombert
(2670 m) kommt um 12.30 Uhr in Sicht ...
... von links - Manfred, Rüdiger und
Heinz
... nach einer kurzen Pause am Gipfel
steigen wir in dichter werdendem Nebel über den
Klettersteig
Via Ferrata Kaiserjäger,
der auf der Westseite des Col Ombert steil abwärts
führt, hinunter in
Richtung des Rifugio Nicolo ...
... Manfred und ich im Abstieg ...
... ganz selten reißt mal die
Wolkendecke auf und gibt einen spärlichen Tiefblick frei
...
... da der Fels nass ist, wird der
Abstieg zu einer Rutschpartie ...
... gleich haben wir es geschafft ...
... Heinz am Ausstieg, d.h. am
eigentlichen Einstieg in den Steig
Via Ferrata Kaiserjäger.
Die Leiterreste gehören noch zu einem Kriegssteig, der
nicht mehr zu begehen ist ...
... unglaublich ! - Mit Verlassen des
Klettersteiges bessert sich das Wetter.
Hier ein Blick auf den Aussichtsberg Vernadais (2365
m). Über den wenig ausgesetzten Grat
geht man bis vorn an die Abbruchkante. Es bietet sich ein
imposanter Blick in das gesamte
Val di Contrin und auf das gegenüberliegende
Rifugio Contrin
... das Rifugio Nicolo (2340 m) am Fuße
des Col Ombert ...
Der Gastraum des Rifugio Nicolo versprüht den Charme einer
Provinzbahnhofshalle.
Offensichtlich hat der Hüttenwirt bewusst alles
darangesetzt, erst gar keine Gemütlichkeit
in seinen Räumlichkeiten aufkommen zu lassen. Dieses ist
ihm zweifellos gelungen ...
... Manfred (links) und ich auf dem
"Gipfelchen" des Vernadais (2365 m).
Tief unten liegt das
Rifugio Contrin. Direkt über
Manfreds Kopf befindet sich der Aufstieg zur
Marmoladascharte, wo auch die Via Ferrata
Marmolada beginnt
... ein Blick vom Vernadais (2365 m)
zurück auf den Col Ombert (2670 m)
... wir befinden uns schon auf dem Weg
608, der uns direkt vom Rifigio Nicolo und dem
Vernadais zurück zum
Rifugio Contrin führt ...
... die Abbruchspitze des Vernadais
(2365 m) vom Weg 608 aus betrachtet ...
... gegen 16.00 Uhr treffen wir wieder
am
Rifugio Contrin ein; hier das Haus mit den
Matratzenlagern
und der kleinen Kapelle im Hintergrund
3. Tag (Besteigung der Marmolada - Punta Penia)
... 07.15 Uhr ... wir
starten vom Rifugio Contrin (2016 m) und steigen
auf dem Weg 606 hinauf zur Marmoladascharte (Forcella
della Marmolada / 2910 m). Die Marmoladascharte ist
die kleinere linke
Scharte. Bei der größeren rechten Scharte handelt es sich
um den Passo Ombretta (2702 m),
in dem auch das Biwak Marco Dal Bianco liegt ...
... steil führt der Pfad durch Geröll
hinauf zur Marmoladascharte
... ein Blick zurück in das
Val di Contrin ...
... auf einem 45° steilen Schneefeld
geht es in die Marmoladascharte, in der die
Via Ferrata Marmolada beginnt ...
... in der Marmoladascharte
haben Schneereste die Sicherungen unter sich begraben.
Wir sichern uns mit eigenem Seil selbst und überwinden die
Gefahrenstelle problemlos.
Wir sind im so genannten Westgrat-Klettersteig
der Via Ferrata Marmolada, die auch als
"Hans-Seyffert-Weg" bezeichnet wird ...
... gut gesichert führt der Weg steil
nach oben
... trotz der (Über-)Versicherungen
eine schweißtreibende Angelegenheit ...
... der Nebel nimmt zu und in der Ferne
hört man bereits ein leises Grummeln.
Ein Gewitter naht ...
... jetzt gilt es zügig den Gipfel mit
seiner Schutzhütte zu erreichen, da auch noch
Schneefall einsetzt ...
... endlich, - der höchste Gipfel der
Marmolada, die Punta Penia (3344 m) kommt in Sicht
... die Gipfelhütte
Capanna
Punta Penia (3340 m) ist erreicht. Zum Glück hat die Hütte, deren
einzige
Übernachtungsgäste wir Drei sind, geöffnet. Sehr einladend
sieht das Ganze nicht aus, aber
immer noch besser als ein
Biwak auf dem Gletscher ...
... die Toilette ist ebenfalls 'First Class' und steht direkt
am Abgrund (Bild
)
;
- ein Fehltritt und es war der letzte Toilettengang!
... innen angekommen, sieht die Hütte
doch ganz gastlich aus und der Hüttenwirt stellt sofort
zwei Gasheizungen auf, damit wir wieder warm und unsere
Klamotten wieder trocken werden. Da der
mittlerweile
aufgekommene Sturm zunimmt, pfeift es durch alle Ritzen.
Wärme ist etwas anderes ...
... Alex, der Hüttenwirt, legt sich
richtig ins Zeug und kocht sogar nach unseren Wünschen.
Die Bewirtung kann nicht hoch genug gelobt werden. Die
Schlaflager sind jedoch eine Katastrophe!
Die Matratzenlager sind feucht und das Dach über dem Lager
undicht. Die Bettdecken sind im Winter von Mäusen
angefressen worden, faustgroße Löcher und zerfranste
Umrandungen blieben zurück, -
Schimmelgeruch natürlich obligatorisch.
Das Wetter ließ keine Möglichkeiten zu, - wir mussten hier
übernachten ...
4. Tag (Abstieg von der Marmolada nach Penia)
... gegen 05.00 Uhr hörten der Sturm
und das Gewitter plötzlich auf. Als wir gegen 07.00 Uhr
einen ersten Blick aus der
Hütte warfen, trauten wir
unseren Augen nicht:
Sonne und eine super Fernsicht !!!
... gegen 08.00 Uhr am
Gipfelkreuz der Punta Penia (3344 m)
... am Gipfel - im Hintergrund die
Capanna Punta Penia, in dem ich
zwar jederzeit
wieder einkehren würde, - aber übernachten: Nur noch im
Notfall !!!
... Blick hinüber zur Sella
Gruppe ...
... Blick nach Süden in Richtung
Pellegrino ...
... Blick in Richtung Rosengarten.
... von rechts, Manfred, Heinz und ich.
Im Hintergrund die Gruppe um Langkofel und Plattkofel
... Abstieg auf dem
Normalweg unterhalb der Punta Penia zur Kletterstelle
(gesicherter Steig),
welche auf den Marmoladagletscher führt ...
... im Klettersteig,
der vom nördlich laufenden Gipfelsattel auf den
Marmoladagletscher führt. Der Einstieg in den Steig ist
mit einem
Holzpfahl markiert ...
... im Abstieg zum Marmoladagletscher
... auf dem Gletscher geht
es abwärts zur Seilbahnstation beim Rifugio Fiacconi (2625
m).
In der Bildmitte der Fedaia Stausee. Über den grünen
Gebirgszug hinter dem See verläuft
der
Klettersteig
"Trincee", den wir am vorletzten Tag
angehen werden ...
... im unteren Teil des
Marmoladagletschers (Ghiacciaio della Marmolada)
... am Rifugio Pian dei Fiacconi
mit der Seilbahnstation.
Von hier führt der Weg 606 hinunter zum
See. Wir gehen bis zur Weggabelung der Wege 606/619, um
auf dem Weg 619 nach Penia (Parkplatz) abzusteigen ...
... eine alte Kriegsstellung am Col
dei Bous mit Blick ins Tal Richtung Penia.
Unterhalb dieses Berges befindet sich die oben
beschriebene Weggabelung 606/619 ...
... Blick vom Weg 619 hinauf zur Marmoladascharte, durch die wir am Vortag
auf den Marmolada-Westgrat gestiegen sind ...
...durch eine
abwechslungsreiche Landschaft geht es vier Stunden
talwärts...
... ein Blick zurück
auf die Marmolada ...
... tief hat sich dieser Bach über jahrtausende in den
Fels gewaschen ...
... über angelegte Kriegswege geht es
hinunter nach Penia
... ein langer Abstieg nähert sich dem
Ende
... da wir am nächsten Tag den "Trincee-Klettersteig"
begehen wollen, fahren wir mit dem Auto
von Penia wieder hinauf zum Fedaia Stausee. Im Berghotel "Rifugio
Dolomia" bekommen wir ein
Apartment mit Seeblick und buchen Halbpension (pro Person
nur 40€).
Dieses Haus kann bedingungslos weiterempfohlen werden.
Unterkunft, Speisen und Freundlichkeit des Personals sind
vorbildlich und lassen keinen Raum für Kritik.
www.hotelrifugiodolomia.com
5. Tag (Trincee-Klettersteig)
... Blick aus unserem Zimmer auf den
Fedaia See zur Seilbahnstation Vescovo, in deren
Nähe der
Klettersteig Trincee beginnt. Deutlich ist der
Aufstiegsweg 698 zu erkennen, der zum Einstieg in den
Trincee-Klettersteig führt.
... über und durch
diesen Gebirgszug verläuft der
"Trincee"-Klettersteig
... der Weg zum Einstieg in den
Trincee. An der Felswand oben rechts geht es los ...
... der "Stau" am Einstieg in den
Trincee, der steil nach oben auf den Gipfel des
La Mesola (2727 m) führt ...
... und wie hier zu sehen, - auf der
anderen Seite wieder runter ...
... im ausgesetzten Klettersteig
unterwegs ...
... gut gesichert geht es immer wieder
auf- und abwärts ...
... immer auf den alten Kriegswegen
entlang, in einem damals schwer umkämpften Gebiet
... lange und verwinkelte Tunnelsysteme
durchziehen die Berge ...
... endlich wieder Tageslicht ...
(Tunnelausgang am Biwak Bontadini)
... das Ende des
Trincee-Klettersteiges beim Biwak Bontandini
... altes Kriegsgerät aus dem 1.
Weltkrieg am schwer umkämpften Passo Padon ...
'Menschen wurden erschaffen um
geliebt zu werden. Dinge wurden geschaffen um benutzt zu
werden.
Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet, ist,
weil Dinge geliebt werden und Menschen benutzt werden.'
(Zitat - Dalai Lama)
... vom Passo Padon
queren wir auf dem markierten Weg "Sent. Geologico
Arabba" ,
der unterhalb des Trincee-Klettersteiges hinüber zum
Aufstiegsweg 698,
um auf diesem Weg wieder zum See abzusteigen ...
... geschafft, nur
noch über die Sperrmauer und wir sind wieder
am
Berghotel "Rifugio Dolomia". Hier übernachten wir noch
einmal,
um am nächsten Morgen nach dem Frühstück wieder nach Hause
zu fahren.
Fazit
Die
Marmolada ist immer eine Reise wert.
Bergsteiger und geübte Bergwanderer kommen gleichermaßen
auf ihre Kosten.