Der im ostafrikanischen Tansania gelegene Berg Kilimandscharo ist mit seinen rund 5895 Metern Höhe der weltweit höchste Berg, der freistehend und nicht Teil eines Gebirgszuges ist. Für Besucher ist er seit jeher ein faszinierendes Erlebnis, das gilt nicht nur für erfahrene Alpinisten, sondern auch für Anfänger des Bergsteigens. Wer am Kilimandscharo bergsteigen möchte, benötigt eine umsichtige Vorbereitung, vor allem auch zur Höhenakklimatisierung und zur genauen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten.
Die Besonderheiten des Bergs
Der Kilimandscharo weist als ein frei stehendes Vulkanmassiv drei verschiedene sogenannte Hauptgipfel auf:
– Kibo (höchster Gipfel – 5895 Meter)
– Marempi (zweithöchster Gipfel – 5419 Meter Höhe)
– Shira (3962 Meter Höhe)
Der Gipfel Kibo ist bei Reisenden vor allem unter der Bezeichnung Uhuru Peak (Suaheli: Uhuru = Freiheit) bekannt und ist nicht zuletzt aufgrund seiner imposanten Höhe ein großer Sehnsuchtsort für Menschen, die zum Bergsteigen nach Tansania reisen. Er ist das Ziel der meisten Expeditionen und trotz seiner Höhe ein Berg, der auch ohne umfangreiche Kletterkenntnisse in technischer Hinsicht gut zu bewältigen ist.
Die Routen und Schwierigkeitsgrade
Für die persönliche Herausforderung bietet der Uhuru Peak zahlreiche unterschiedliche Routen, die ihrerseits verschiedene Schwierigkeitsgrade haben. Die Dauer der Touren unterscheidet sich ebenso wie die damit verbundenen Anforderungen an den Bergsteiger.
Zu den beliebtesten und mit am häufigsten genutzten Routen zählt etwa die Marangu-Route. Sie ist besonders komfortabel und bietet angenehme Hüttenübernachtungen, eignet sich deshalb gerade für Anfänger. Allerdings wird sie aus diesem Grund auch stark genutzt.
Wer in landschaftlicher Hinsicht eine schöne und eindrucksvolle Strecke laufen möchte, wählt die Machame-Route. Flora und Fauna sind äußerst abwechslungsreich. Übernachtungen sind in Zelten möglich.
Erfahrene Alpinisten entscheiden sich für die anspruchsvolle Lemosho-Route. Sie ist weniger überlaufen und ermöglicht ein intensives Naturerlebnis.
Bergvorbereitung und der Aspekt der Kondition
Die Bergvorbereitung sollte bereits zuhause beginnen, meist in Form eines intensiven Ausdauertrainings, auch in Verbindung mit unterschiedlichen Höhen. Der Körper benötigt mehrere Wochen, um genügend Kondition für ganztägige Bergwanderungen aufzubauen. Ein Flug von Frankfurt nach Kilimandscharo dauert rund zehn Stunden und wird montags und freitags angeboten.
Die Ausrüstung sollte gut ausgesucht werden und hochwertige, bereits eingelaufene Bergwanderschuhe beinhalten. Ein warmer, kältekompatibler Schlafsack ist essenziell, ebenso Funktionskleidung im Zwiebelschalenprinzip. Trekkingschuhe und -stöcke, Regenbekleidung und Tabletten gegen die Höhenkrankheit sind ebenfalls relevant. Hinzu kommen Sonnenschutz, ein Trinksystem und eine bergtaugliche kleine Erste-Hilfe-Ausrüstung.
Der Umgang mit der Höhenanpassung
Zu den mit Abstand größten Herausforderungen am Kilimandscharo gehört eine allmähliche Höhenanpassung. Gerade Anfänger sind hier gefordert, sich unbedingt mit den Anforderungen vertraut zu machen und einen Ruhetag auf der Tour einzulegen, um die langsamere Akklimatisierung zu fördern. Es gilt in jedem Fall, eine Höhenkrankheit zu vermeiden, die sich unter anderem durch Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und Appetitlosigkeit bemerkbar macht.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von wenigstens drei Litern am Tag ist ebenso wichtig wie eine möglichst kohlenhydratreiche Nahrungszusammenstellung.
Vor Ort sollten die Anweisungen der Guides befolgt werden, sie sind versiert im Erkennen von kritischen gesundheitlichen Situationen. Wer sich gut vorbereitet und es nicht übertreibt, wird ein unvergessliches Bergerlebnis haben.